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Schüler aus Kahla übergeben Modelle an Dokumentationszentrum
26
Aug. 21

Ein Modell der Messerschmitt Me 262 und der Horten HoIX übergaben Phillip Frank, Lena-Sophie Anders und Ramiro-Berdan Otte (von links) an Katharina Süßenbach vom Geschichts- und Forschungsverein Walpersberg in Großeutersdorf. Sie nahmen am Ferienangebot von Hans-Christian Schmidt teil, das sich mit der Entwicklung der Fliegerei beschäftigte. Ramiro-Berdan hatte die Modelle gebaut.                                                                                 Foto: Frank Süßenbach

 

GROSSEUTERSDORF  Ein Ferienangebot des AG Technik-Leiters in der Kahlaer Heimbürgeschule vermittelt Schülern die Entwicklung der Fliegerei.

 

Flugpionier Otto Lilienthal legte den Grundstein, damit die Menschen die Lüfte erobern. Wie sich die Technik der Fliegerei seitdem entwickelte, veranschaulichte in dieser Woche Hans-Christian Schmidt, der die Arbeitsgemeinschaft Technik in der Heimbürgeschule Kahla leitet.

Bei einem Ferienangebot erfuhren Schüler beispielsweise vom Wettlauf bei der Entwicklung des Strahltriebwerkes zwischen Hans-Joachim Pabst von Ohain (Flugzeugwerk Heinkel in Rostock) und Frank Withle (Militärflieger in Coventry, Großbritannien). Die Schüler konnten zudem virtuell mit einer britischen Aufklärungsmaschine im Jahr 1945 um den Walpersberg in Großeutersdorf fliegen, berichtet Schmidt.

Der Walpersberg diente den Nationalsozialisten als verstecktes NS-Rüstungszentrum (Reimahg), um den ersten in Serie gebauten Strahljäger zu produzieren, die Messerschmidt Me262. Ein Modell davon hatte Technik-AG-Mitglied Ramiro-Berdan Otte in der Corona-Schulpause gebaut, ebenso wie ein Flugzeug der Gebrüder Horten, das Ende des Zweiten Weltkrieges ebenfalls auf dem Reimahg-Gelände gefertigt werden sollte.

Die beiden Modelle übergaben die Ferienkinder nun an das Dokumentationszentrum des Geschichts- und Forschungsvereins Walpersberg in Großeutersdorf, wo ihnen Frank und Katharina Süßenbach Wissenswertes vermittelten. „In umfangreichen Wanderungen in dieser Woche erkundeten wir die ehemalige Startbahn und die Bunkeranlagen des Walpersberges sowie die Wohnlager der Zwangsarbeiter im Leubengrund, Eichenberg, Dienstädt und Bibra bei Kahla und informierten die Schüler über die teils vernichtenden Arbeits- und Lebensbedingungen für die Zwangsarbeiter“, sagt Schmidt. Die Schüler sahen sich zudem die umgestaltete Ausstellung im Kahlaer Stadtmuseum an, die unter anderem das Rüstungswerk beleuchtet.

Wir, der Geschichts- und Forschungsverein Walpersberg, dankt nochmal den Schülern Phillip Frank, Lena-Sophie Anders und Ramiro-Berdan Otte und ihrem Projektleiter Hans-Christian Schmidt für ihr großes Interesse und ihre Neugier. Wir wünschen ihnen noch eine schöne und erfolgreiche Schulzeit und alles Gute im Leben.