Das Flugzeugwerk im Walpersberg
Am 01.03.1944 wurde der Jägerstab in Berlin gegründet, welcher die Herstellung von Jagdflugzeugen forcieren sollte, um die Lufthoheit schnellstmöglich wieder zu erlangen.
Sauckel sicherte dem Jägerstab zu, innerhalb kürzester Zeit am Walpersberg monatlich 500 Flugzeuge vom Typ Fw 190 und Ta 152 herzustellen.
Im Oktober 1944 wurde das Produktionsziel korrigiert. Geplant wurde von nun an mit 1.200 Flugzeugen des Typs Me 262 im Monat. Die Messerschmitt wurde als Wunderwaffe präsentiert, stellte sie doch den ersten in Serie gebauten Düsenjäger der Welt dar.
Mit 850 km/h war sie zirka 100 km/h schneller als die alliierte Konkurrenz.
Die Produktion des Düsenjägers Me 262 im Berg fand auf Grund der verzögerten Fertigstellung niemals statt. Lediglich in 4 provisorischen Betonbunkern an der Südseite des Berges wurden einige Maschinen aus fertigen Baugruppen montiert.
Bis zum Kriegsende verließen 20 bis 30 Flugzeuge das Werk. Probleme waren der große Verschleiß an Triebwerken, mangelnder Treibstoff und unzureichend ausgebildete Piloten. Sauckel übernahm im März 1945 von der Gothaer Waggonfabrik die Vorserienmontage des Horten XVIII Nurflüglers – eine weitere unlösbare Aufgabe.
Multifunktionär Fritz Sauckel
Der Gauleiter Thüringens, Generalbevollmächtigter für den Arbeitseinsatz (GbfA) und Führer der GUSTLOFF-Stiftung Sauckel wollte Thüringen zum „Schutz- und Trutzgau des Führers“ umbauen. Er mobilisierte zehntausende Arbeitskräfte und KZ-Häftlinge für die Einrichtung von Rüstungsfertigung, Forschungseinrichtungen und Unterkünften für hohe Nazis. Bei den Nürnberger Prozessen wurde er in seiner Rolle als GbfA als einer der Hauptangeklagten zum Tode verurteilt. Den Walpersberg übernahm Sauckel mit seiner GUSTLOFF-Stiftung und wollte einen NS-Musterbetrieb errichten und damit die Leistungsfähigkeit „seines“ Gaus beweisen. Er übernahm auch die komplette Bauleitung der REIMAHG Bau GmbH.