Das Stollensystem der REIMAHG im Walpersberg
Die Nutzungsperioden des Stollensystem umfassen im wesentlichen drei Nutzungsphasen.
Die erste begann im ausgehenden 19. Jahrhundert mit zwei Sandgruben für die Kahlaer Porzellanwerke AG und dem Großeutersdorfer Mühlenbesitzer Ernst Meltzer. Einen großen Ausbau erfuhr das Stollensystem ab April 1944. Etwa 800 Zwangsarbeiter und Bergleute arbeiteten unter unmenschlichen Bedingungen in anfangs drei Schichten, später zwei Schichten am Ausbau des Berges.
Bis zum Einmarsch der Amerikaner wurden ca. 200.000 qm in den Berg gebrochen. Der einzige Teil der jedoch schon einsatzfähig war, war die sogenannte Stelle 0 im Ostfeld des Berges. Mit ca. 32.000 qm beherbergte sie eine Schlosserei, Gerberei und die gesamte Verwaltung des Werkes. Die anderen Stollenbereiche wurden noch nicht zu Produktionszwecken genutzt.
Ab 1974 begann der Ausbau als NVA Komplexlager 22 der DDR. Eingelagert wurden ab 1983 Munition, Sprengstoffe und Versorgungsgüter aller Art. 1997 beendete die Bundeswehr die Nutzung des Systems und deinstallierte die Stromversorgung. Seit 2007 ist das Gelände und auch die Stolleneingänge im Besitz unseres Vereins.
Das gesamte System darf derzeit auf Grund des Fledermausschutzgebietes der „kleinen Hufeisennase“ NICHT betreten werden. Als Natura 2000 Projekt (FFH-Schutzgebiet) genießt das Sommer- und Winterquartier einen europäischen Schutz.