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Chronologie des Decknamen »Lachs« am Walpersberg

1944

15. Juli 1943 Ersterwähnung der Porzellansandgrube Kahla als „einzige geeignete Grube“ im Bergamtsbezirk Weimar
22. März 1944 Porzellansandgrube Kahla wird von den GUSTLOFF-Werken beschlagnahmt
11. April 1944 Ankunft der ersten Zwangsarbeiter im Lager Rosengarten Kahla
14. Mai 1944 Sauckel befiehlt den Bau von Holzhallen, die später zu verbunkern sind, als provisorische Fertigungsstätten außerhalb des Berges.
15. Mai 1944 Gründung der „REIMAHG Gruppe“ als Tochtergesellschaft der GUSTLOFF-Werke. Der Name steht als Bezeichnung für REIchsMArschall Hermann Göring.
Juni 1944 Das Lager 8 für „Ostarbeiter“ auf der Nordseite des Berges wird errichtet.
18. Juli 1944 Der Jenaer Architekt Schirrmeister bekommt den Auftrag eine Startbahn auf dem Bergrücken zu errichten.
25. Juli 1944 Erster Stollengrundriss des geplanten Werkes wird von Flemming präsentiert. 85 Stollen in Nord-Süd-Richtung sollen 207.000 m² Produktionsfläche bieten.
9. August 1944 18 Wohnbaracken entstehen unterhalb von Eichenberg als Lager E. Belgier, Niederländer, Italiener, Russen und Franzosen werden untergebracht.
14. August 1944 25.000 m² im Ostfeld des Berges sind fertig gestellt.
30. August 1944 Ein Zweigwerk mit dem Namen „REIMAHG Erichwerke GmbH“ soll im ehemaligen Erzbergwerk Kamsdorf Flugzeug-Motoren für Kahla produzieren
10. Oktober 1944 Göring besucht die Baustelle und hält eine Rede in der Halle 7 (Dehnatal)
November 1944 Die ersten HJ werden am Berg zur Arbeit eingesetzt.
7. November 1944 20.000 m² werden vollständig von den Fertigungsfirmen bezogen.
30. November 1944 Fertigstellung des Bunker 1 (Böhm-Bunker)
September 1944 Die ersten Kriegsgefangenen treffen im Lager Kleindembachein. Im November 1944 folgten bis zu 1400 slowakische Kriegsgefangene, die Zwangsarbeit leisten mussten.
Oktober 1944 Nach einer Unterredung mit Hitler wird das Produktionsziel auf 1200 Messerschmitt Me 262 im Monat geändert.
15. Oktober 1944 Die ersten drei Messerschmitt Me 262 werden in Baugruppen von den Hauptwerken in Augsburg zu Erprobung der Montage an den Walpersberg geliefert.
Dezember 1944 Es entstehen 10 Haupt- und 18 Nebenlager für Zwangsarbeiter, Zwangsverpflichtete, Facharbeiter und die Hitlerjugend dezentral um den Walpersberg. Verschärfung der Arbeitsbedingungen. Die Arbeitszeit der Zwansgarbeiter wurde auf zwei Schichten a 12 Stunden erhöht. Versorgt wurden die Arbeitskräfte nur noch vor und nach der Arbeit im Lager.
5. Dezember 1944 Das „Jagdschloss Hummelshain“ soll als Betriebskrankenhaus der REIMAHG umgebaut werden.
31. Dezember 1944 Ein weiteres REIMAHG Werk soll in dem ehemaligen Gipsbruch Krölpa entstehen als „Reservefertigung“.

1945

Januar 1945 Mehr als 10.000 Zwangsarbeiter sind am Walpersberg tätig.
31. Januar 1945 Fertigstellung des Bunker 4 und des Bunkers 0 mit Welmarhalle.
Februar 1945 Jugendliche der HJ und BDM werden mit einem massiven Einsatzbefehl an den Walpersberg zur Arbeit auf und im Berg gebracht.
5. Februar 1945 Sauckel übernimmt den Bau der Versuchsmuster des Flugzeugtyps Horten XVIII. 40 Flugzeuge sollten am Walpersberg Probe montiert werden. Teile der Gothaer Waggonfabrik werden an den Walpersberg geschafft.
15. Februar 1945 Fertigstellung der Startbahn.
21. Februar 1945 Start der ersten Messerschmitt Me 262 vom Bergrücken des Walpersberges. In den drauffolgenden Wochen starten weitere 20 bis 30 Flugzeuge.
März 1945 Die Anzahl der Zwangsarbeiter erhöht sich nochmals auf mindestens 12.000.
3. März 1945 Letzter Zustandsbericht an das Bergamt Weimar. 35 der 85 geplanten Stollen sind fertig gestellt oder teilweise begonnen. Insgesamt 34.000 m² werden der Fertigung übergeben.
19. März 1945 Erste Luftbildaufnahmen der Alliierten mit deutlich sichtbaren Flugzeugen auf der Startbahn.
8. April 1945 Eine große Anzahl der Arbeitskräfte wird Richtung Osten getrieben. Es kommt teilweise zu einer Vermischung mit den Todesmärschen von Buchenwald.
11. April 1945 Die 89. Infanteriedivision der Amerikaner befreit die Lager auf der Westseite der Saale. Durch Brückensprengung des Volksturmes am Tag zuvor werden die Lager auf der Ostseite erst am 12. April befreit.
13. April 1945

1000 Zwangsarbeiter werden durch die US-Armee in Hummelshain befreit. Einige sterben auf Grund von Krankheiten und Seuchen noch nach Eintreffen der Befreier.

Das CIOS Kommando stellte Dokumente und Flugzeugteile sicher.

4. Juli 1945 Übernahme der Werksanlage durch die Rote Armee
1947 – 1952 Sprengung der Anlagen durch die Russen