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Die Lager der REIMAHG am Walpersberg

Janina Przybysz

» Die Lebensbedingungen in diesem Lager waren furchtbar. Wir wurden in verschiedenen Baracken untergebracht, in denen die einfachsten hygienischen Einrichtungen fehlten. Ein Raum beherbergte 30 Personen, Frauen und Männer. Es fehlte an Wasser und an Öfen zum Erwärmen der Räume, es fehlte an Brennmaterial, an Scheiben in den Barackenfenstern, an Strohsäcken und Decken auf den Pritschen. In den Räumen waren keine Tische und Bänke.
Von dem Aufsichtspersonal wurden die Insassen auf jede nur denkbare Art sowie durch belei-digende Äußerungen erniedrigt. Weder auf Alter noch auf Geschlecht wurde Rücksicht genommen. In diesem Lager bedeutete der Mensch nichts, er war eine Null.
Früh um 4 Uhr standen wir auf zum Appell, um dort 1/2 1 bitteren Kaffee und ein Stück Brot zu erhalten und danach in einer Kolonne um 6 Uhr zur Arbeit zu gehen.«

Die ZwangsarbeiterInnen waren in mehreren Lagern untergebracht; über diese Lager berichtet die polnische Zwangsarbeiterin.

Francesco Gervasoni

» Die Strecke vom Basislager bis zum Arbeitsplatz wurde zu Fuß zurückgelegt, wir liefen in einer Reihe und wurden von SS-Leuten und speziell abgerichteten Hunden eskortiert. Die zehnstündigen Schichten, die anstrengend und unmenschlich waren, konnten tagsüber oder nachts liegen, es gab keine Ruhepause. Das von der SS kontrollierte Lager konnte man nicht verlassen, man konnte sich nicht ausruhen, auch wenn man aufgrund von Misshandlung und Unterernährung geschwächt war, Fieber hatte oder ähnliches. Viele Menschen starben. «