Seite wählen
Abrissarbeiten auf dem Schlossgelände Hummelshain
10
Dez. 20

Seit Ende Oktober rollen auf den Außengelände des Hummelshainer Schlosses Bagger um alte, leerstehende Gebäuderuinen abzureißen. Dies ist Teil der Ausgleichsmaßnahmen zum derzeitigen Bau der neuen Zentrale des Büromarktes Böttcher AG in Zöllnitz.

Ziel sei es, den zwölf Hektar großen Schlosspark nach dem historischem Vorbild um 1900 zu rekonstruieren, so Rainer Hohberg vom Förderverein Schloss Hummelshain. Dieser hatte sich bereits vor einigen Jahren um diese Förderung beworben.

Die Realisierung von zwei der geplanten fünf Bauabschnitte erfolgt nun seit Oktober 2020. Ausgeführt werden die Maßnahmen durch die Landschaftsbaufirmen Wittig und Schmidt. Bis März 2021 sollen die Rasenaussaat sowie die Pflanzung von einheimischen Sträuchern und hochstämmigen Laubbäumen folgen.

Das Schloss Hummelshain diente ab Ende 1944 als Betriebskrankenhaus des NS Rüstungswerkes Reimahg. Die umliegenden Baracken wurden errichtet, um die verwundeten Arbeiter des Walpersberges zu versorgen. Überwiegend wurden diese wegen Ruhr und Tuberkulose behandelt, was auf katastrophale Zustände in den Lagern zurückzuführen ist.

Nachweislich wurden ebenfalls Lokführer, Hitlerjungen und Lagerverantwortliche behandelt. In der Zeit zwischen dem 28. November 1944 und 08. Juni 1945 gab es insgesamt 1003 dokumentierte Einweisungen ins Lazarett Hummelshain.

In den ersten Bauabschnitten werden neben den alten Garagen auch sechs der Lazarett Baracken abgerissen. Dazu gehört sowohl die alte Küchenbaracke als auch Lazarettbaracke 4.

Küchenbaracke vor den Abrissarbeiten (Quelle: Bautagebuch des Förderverein Schloss Hummelshain)

Rekonstruierte Fläche Dezember 2020 (Quelle: Bautagebuch des Förderverein Schloss Hummelshain)

Ehemalige Lazarettbaracke 4 vor dessen Abriss im November 2020. (Quelle: Bautagebuch des Förderverein Schloss Hummelshain)

Rekonstruierte Fläche der Lazarettbaracke, welche später asl Weberei des Jugendwerkhofes genutzt wurde. (Quelle: Bautagebuch des Förderverein Schloss Hummelshain)