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„Medaille der Erinnerung“
13
Jan. 20

„Medaille der Erinnerung“

Walpersbergverein erinnert an den 75. Jahrestag der Befreiung und 15 Jahre Vereinsgründung

„Unser Verein geht in ein Jahr mit zwei wichtigen Jubiläen. Am 12.- und 13. April vor 75 Jahren wurden die Zwangsarbeiter des NS-Rüstungswerkes REIMAHG befreit. Unser Verein gründete sich am 5. November 2005 und damit vor 15 Jahren“ sagt die Vereinsvorsitzende Franziska Lange. „Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, eine Gedenkmedaille herauszubringen, die auf 75 Stück limitiert ist. Auf der Vorderseite ist der Schriftzug „75. Jahrestag der Befreiung“ zu lesen. Auf der Rückseite die Worte „In Erinnerung“ in  deutsch, italienisch, englisch und flämisch. „Ein wichtiger Teil unserer Vereinsarbeit der vergangenen 15 Jahre widmete sich der Aufarbeitung der Geschichte der Menschen, die am Walpersberg leben, arbeiten und sterben mussten.“ erzählt die Vorsitzende weiter.

„Erst vor kurzem konnten wir nach langer Suche in unserem Archiv, wieder eine Anfrage eines italienischen Hinterbliebenen abschließen.“. Es geht um die Geschichte von Sebastiano Armando. Er wurde 1921 in Cuneo, Italien geboren und kam 1944 als Zwangsarbeiter an den Walpersberg. Dort war er im Lager E untergebracht und arbeitete im Auftrag einer in Erfurt Firma, welche für den Ausbau der Startbahn verantwortlich war. Im Dezember 1944 wurde Sebastiano nach Hummelshain ins Krankenhaus eingewiesen, wo er sich bis Anfang Februar 1945 in Behandlung befand. Er starb jedoch noch vor der Befreiung durch die 89. Infanterie Division der Amerikaner im April 45. Durch die gute Zusammenarbeit mit dem Hinterbliebenen, der im vatikanischen Staatsarchiv tätig ist, konnten wir wieder ein Schicksal aufklären. Noch immer suchen viele Menschen aus ganz Europa nach ihren vermissten und verstorbenen Angehörigen, oder interessieren sich für die Geschichte der Groß- und Urgroßelterngeneration, die für 15.000 Menschen eben auch nach Kahla führte. Auch deswegen ist unsere Arbeit heute noch so wichtig“ ist sich Frau Lange sicher.

Der Geschichts- und Forschungsverein wird den 75. Jahrestag der Befreiung wieder aktiv begehen. „Am Freitag dem 8. Mai werden wir, ähnlich wie in den vergangenen 12 Jahren in unserem Dokumentationszentrum die Angehörigen der Überlebenden begrüßen und im Anschluss im historischen Gelände der Bunkeranlage eine Kranzniederlegung durchführen.“ Beschreibt die Vorsitzende das Jubiläumsprogramm. Das ehemalige militärische Gelände, welches zu DDR-Zeiten für ein unterirdisches Munitionsdepot genutzt wurde, gehört seit 2007 dem Verein. „Generell ist in den 15 Jahren unserer Vereinsarbeit viel geschehen. Publikationen über die NS-Geschichte, Jahrbücher, Vorträge und vor allem die gut angenommenen Führungen des Vereins über den Walpersberg prägten die Arbeit. Aber auch die Betreuung von schulischen und universitären Arbeiten, der Aufbau von internationalen Beziehungen und der weitere Um- und Ausbau des Dokumentationszentrums in Großeutersdorf gehören mittlerweile zu den Errungenschaften des Vereins. Hinzu kommen Wartungsarbeiten im Museum, die Pflege des 5 Hektar großen Außengeländes, Recherchearbeiten, die Betreuung der Internetangebote – eine neue Webseite ist im entstehen – und die Zusammenarbeit mit regionalen Partnern gehören zum Aufgabenvolumen des rein ehrenamtlich geführten Vereins. „Vor 15 Jahren war sicher noch nicht abzusehen, wie sich alles entwickelt. Unsere Mitglieder haben mit viel Leidenschaft und Engagement Höhen und Tiefen miteinander bestritten. Es sind neue Mitstreiter dazugekommen, andere wiederum  haben den Verein verlassen.“
Mittlerweile hat der Verein 38 Mitglieder. Diese begehen nun im Jahr 2020 die beiden genannten Jubiläen.
Die 5,5 Zentimeter große Gedenkmedaille aus beschichteten Aluminium, kann zum Preis von 12,95 Euro auf der Internetseite des Vereins www.walpersberg.com oder direkt im Dokumentationszentrum erworben werden. Dazu bekommen die Käufer ein Aufstelletui mit blauem Samteinsatz, sowie ein Zertifikat mit entsprechender Nummerierung.
„Die Einnahmen gehen natürlich in die Arbeit des Vereins und werden im Jubiläumsjahr für die vielen Aktivitäten auch benötigt“ sagt die Vorsitzende Franziska Lange abschließend.

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Sichern Sie sich eine der 75 Medaillen und unterstützen Sie damit die Arbeit der Aufarbeitung der  Geschichte des NS-Rüstungswerkes REIMAHG.