Die im REIMAHG-Werk A in Kahla geplante Gesamtfläche von etwa 140.000 m² wurde von Sauckel schnell als zu gering für die geplanten Flugzeugstückzahlen angesehen. Allein für die Fertigung der Motoren waren 93.000 m² eingeplant. Die Bestrebungen die Motorenfertigung in ein nahe gelegenes Objekt auszulagern, wurde durch einen Zufall am 29. August 1944 verstärkt. An diesem Tag besuchte Sauckel das Kamsdorfer Revier bei Saalfeld, in dem schon seit dem Mittelalter Erze, Silber und weitere Minerale abgebaut wurden, ab dem 19. Jahrhundert vor allem Eisenerz. Ein sehr umfangreiches Netz an Hohlräumen von ca. 100 km Gesamtlänge war vorhanden. Das Wirrwarr an Stollen, die engen kleinen Abbautunnel sowie die Feuchtigkeit stellten jedoch große Probleme dar. Dies bestätigte auch die Rüstungsinspektion IX, die über die Tauglichkeit des Grubenreviers folgendes aussagte:
„In Kamsdorf sind als Gesamthohlraumfläche mehrere hunderttausend qm vorhanden. Der größte Teil dieser Fläche ist alter Bergbau und infolgedessen zu geringer Höhe bei sehr schwankender Höhenlage für Verlagerungen ungeeignet“
ThStAr Weimar, Bestand GUSTLOFF-Werke.
Dieses negative Gutachten wurde allerdings mit einer Nennung von Grubenräumlichkeiten ergänzt, die bedingt für die Einlagerung von Fertigungen geeignet waren. Das Gebiet um den Fromm-Schacht im Nordflügel der Lagerstätte, an der Sturzenzeche im Mittelteil des Grubenfeldes und um den Ersatzschacht IV im südlichen Teil. Bei der Rüstungsinspektion gingen bald darauf Anträge von Firmen ein, die Produktionsräume in Kamsdorf beanspruchten. Darunter war auch die Firma Schott und Genossen aus Jena, die unterirdisch Glasöfen zur Produktion von Industrieglas aufstellen wollte. Dieser Antrag wurde abgelehnt, da die Räumlichkeiten dies nicht zuließen. Ein Ausweichquartier für das Jenaer Unternehmen wurde im Schiefergebirge gefunden (siehe „Deckname Kaulquappe“).
Sauckel hatte schon andere Pläne mit dem Stollensystem. Da Heinrich Himmler im August 1944 anordnete, dass den Konzentrationslagern keine Fertigungsstätten mehr zuzuordnen sind, wollte er die Waffenwerke der GUSTLOFF-Stiftung aus Buchenwald nach Kamsdorf verlagern. Am 30. August 1944 befahl Sauckel den Ausbau der Gebiete um den Hartmannschacht für die kriegswichtige Verlagerung. Daraufhin kamen 250 Arbeitskräfte von Kahla, mit dem Ziel nach Kamsdorf, weitere Arbeitsmöglichkeiten für bis zu 2.000 Personen unter Tage zu schaffen.
Im September 1944 wurde auch der „Jägerstab“ auf die Möglichkeit einer Verlagerung von Industrie nach Kahla aufmerksam. Dr. Wegener vom „Jägerstab“ teilte Fritz Sauckel am 20. September 1944 mit, dass Karl-Otto Saur empfahl, ca. 40.000 m² in Kahla für die Verlagerung eines BMW-Motorenwerkes bereit zu stellen. Die Maschinen befanden sich laut diesem Schreiben schon auf dem Weg vom Elsaß nach Mitteldeutschland. Zu diesem Zeitpunkt war der Entschluss, in Kamsdorf für Kahla Motoren zu produzieren, schon gefallen. Aus diesem Grunde setzte sich Sauckel mit seiner Idee durch, Maschinen aus den Elsass nach Kamsdorf zu transportieren. Er verzichtete sogleich am 21. September 1944, die Verlagerung der Fritz-Sauckel-Werke (Produzent von Schusswaffen in Weimar) nach Kamsdorf zu forcieren. Provisorisch sollten zehn Holzhallen mit je 20.000 m² Produktionsfläche in den Wäldern um Kamsdorf aufgebaut werden, um die schon im Transport befindlichen Maschinen auf zu nehmen. Vier Hallen im Wuschetal sind entstanden.